Gegründet: 1927
Mitglieder: über 500

Platzverhältnisse: Rasenplatz / Trainingsplatz

Sportliche Erfolge: Aufstieg 1969 B-Klasse, Aufstieg 1998 Kreisliga A

Als man sich in Kürzell im Jahre 1927 entschloß, einen Fußballverein zu gründen, geschah dies in einer nicht gerade als ideal zu bezeichnende Zeit: wirtschaftliche Schwierigkeiten und häufige Arbeitslosigkeit schienen nicht gerade als die besten Voraussetzungen dafür.

Dennoch fanden sich einige beherzte und begeisterungsfähige Männer bereit, sich dem Fußballsport zu widmen. Dazu zählte vor allem der erst kurz zuvor aus Karlsruhe nach hier zugezogene Hauptlehrer Karl Spoth, der als Spieler beim Karlsruher Fußballverein sortliche Erfahrung mitbrachte, die er hier als Trainer und Spieler in seinem neuen Wirkungskreis einbringen konnte.

Die Gründungsversammlung fand im Gasthaus „Zur Sonne“, dem späteren Vereinslokal, statt. Das Amt des 1. Vorsitzenden übernahm Hermann Fähndrich, zwei Jahre später war es der aktive Fußballer Friedrich Leuthner dieses Amt, der diesen Posten von 1929 an bekleidete.

Aus einer Sumpfwiese entstand der erste Sportplatz
Das Problem eines geeigneten Spielgeländes wurde dadurch gelöst,
dass eine gemeindeeigene Sumpfwiese hinter dem Friedhof in tatkräftiger Gemeinschaftsarbeit zu einem Sportplatz hergerichtet wurde.

Nachdem sich der Spielbetrieb zunächst nur auf Freundschaftsspiele beschränkte, gelagng der 1. Mannschaft, nach der Beteiligung an Punktspielen, bald der Aufstieg in die A-Klasse.

Von einigen Freundschaftsspielen der jüngeren Generation abgesehen, ruhte während des Krieges 1939 bis 1945 der Punktspielbetrieb.

 

Neubezeichnung „Sportfreunde Kürzell“
Doch schon kurze Zeit nach Kriegsende, im Spätjahr 1945, begann man auch hier, wenn auch inoffiziell, wieder mit Spielen gegen Mannschaften benachbarter Gemeinden. Als dann 1946 von der damaligen französischen Militärregierung die Genehmigung für neue Vereinsgründungen erteilt wurde, entstand aus dem Kürzeller Fußball-Verein (KFV) die neue Bezeichnung „Sportfreunde Kürzell“.

So erwuchsen denn bald aus älteren, erfahrenen Spielern sowie jüngeren, begeisterungsfähigen Leuten zunächst eine erste und eine zweite Mannschaft, und wenig später konnte auch eine Jugendelf zusammengestellt werden. Auch die Turn- und Leichtathletikabteilung wurden zu dieser Zeit im Vereinsgeschehen integriert.

Den bis dahin höchsten spielerischen Erfolg erreichte die 1. Mannschaft im Spieljahr 1949/50 mit der Erringung der Staffelmeisterschaft der Kreisliga und dem damit verbundenen Aufstieg in die Bezirksklasse. Hier spielte sie bis im Jahre 1954, ehe sie zusammen mit weiteren 5 Mannschaften in die B-Klasse abstieg. Großen Anteil am sportlichen Erfolg in dieser Zeit hatte Heinz Sturm. Als Trainer und Spieler, kurze Zeit gar als 1. Vorsitzender, leistete er wertvolle Aufbauarbeit. Sein Nachfolger, „Sonnen“-Wirt Willi Gnacke, übte dieses Amt danach sechs Jahre aus.

Im Juni 1957 übernahm Walter Gallus den Posten des 1. Vorsitzenden.

In seine erfolgreiche siebenjährige Aufbauarbeit bis im Juni 1963 fiel vor allem die Schaffung eines neuen Sportgeländes, das im September 1964 eingeweiht werden konnte.

Im gleichen Jahr konnte auch unter dem neuen Vorsitzenden Lorenz Engel eine günstig erworbene Baracke als Vereinsheim erstellt und ausgebaut werden.

Im Juni 1967 feierte der Verein sein 40jähriges Bestehen unter dem damaligen Vorsitzenden Erich Rimmelin.Nach Jahren vergeblichen Bemühens gelang in der Spielzeit 1968/69 der 1. Mannschaft der Wiederaufstieg in die damalige B-Klasse, wobei Spielertrainer Elmar Lang aus Friesenheim im dritten Jahr seiner beharrlichen Arbeit wesentlichen Anteil daran hatte.Auch der Verein erfuhr in dieser Zeit wieder einen sichtlichen Aufschwung. Nachdem sich um den neuen 1. Vorsitzenden Manfred Kunz eine Neu- bzw. Umgruppierung in der Vorstandschaft vollzogen hatte, begann man im Sommer 1969 ein neues Sportheim zu bauen, das den inzwischen erforderlichen Ansprüchen der Aktiven, aber auch den treuen passiven Mitgliedern entsprechen sollte.

Im August 1974 übernahm Ortsvorsteher Hermann Vogel das Amt des Vorsitzenden. In seine 12-jährige Amtszeit fiel die Erweiterung des Sportheims und des Trainingsgeländes sowie der Anbau eines Geräteraums.
Auch das 50-jährige Jubiläum im Juni 1977 fand unter Regie von Herrmann Vogel statt, der im März 1986 nach verdienstvoller Tätigkeit abtrat und zum Ehrenvorsitzenden ernannt wurde. An seine Stelle wurde Klaus Heimburger gewählt. In dessen seitheriger Amtszeit und des langjährigen Geschäftsführers Rolf Reinhart wurden einige weitere bauliche Maßnahmen am Sportheim durchgeführt und stets eine intensive Platzsanierung betrieben. Auch die Feierlichkeiten zum 60- und 70-jährigen Jubiläum wurden unter ihrer Leistung jeweils mit mehrtägigen Fest- und Sporttagen zu besonderen Erlebnissen.

Nach 23 Jahren endlich wieder Aufstieg

Da die 1. Mannschaft im Jahr 1975 nur aufgrund einer knappen Tordifferenz in die C-Klasse abstieg, gab es in den folgenden Jahren immer wieder vergebliche Bemühungen zum Wiederaufstieg. So auch im Jahr 1996 bei zwei relegationsspielen gegen Hornberg und Mahlberg, wo man ganz nahe dran war. Endlich, im Juni 1998 konnte der lang ersehnte Aufstieg in die A-Klasse erreicht werden, als man mit zwei klar entschiedenen 4:1-Siegen gegen Fischerbach mit Spielertrainer Dieter Gehrung das gesetzte Ziel erreichte.

In den folgenden 4 Jahren war es Eddy Lauer, der der 1. Mannschaft trotz kleinem Spielerkader den Erhalt in der A-Klasse sichern konnte.

Ihm zur Seite verdiente sich der 2. Vorsitzende und Betreuer Werner Maurer und der kurze Zeit zuvor verstorbene Spielausschussvorsitzende Dietmar Wagner besondere Erwähnung.

Mit dem Verlust Eddy Lauers durch Wechsel zum Lokalrivalen SF Ichenheim begann der sportliche Negativtrend, der sich in diesem Jahr durch den klanglosen Abstieg in die B-Klasse widerspiegelt.

Nachdem man sich nach dem Abstieg 2 Jahre im Keller der B-Klasse wiederfand, kam seit langem 2003 wieder eine A-Jugend bei den Senioren an. Der ein oder andere Abgang war zuletzt auch nicht förderlich. Es ging fußballerisch wieder etwas aufwärts, man spielte wieder bei den 1-stelligen Tabellenplätzen mit.

2013 dann die Sensation “SG Kürzell/Meißenheim”
Was Jahrzehnte lang nicht einmal zu denken war setzte sich nun durch, die Spfr. Kürzell und der FSV Meißenheim fusionierten im Seniorenfußball.
Nachdem seit 2-3 Jahren die Jugendarbeit ins Rollen gekommen war, wollten die Jungen aufstrebenden mit ihren Alterskammeraden weiter zusammenspielen, da es in der Jugendarbeit schon eine derartige SG gab, initiierten Werner Reichart und Siegfried Erb die Zusammenkunft.

Große Erwartungen
Da die neue SG natürlich auch ordentlich Potential mitbrachte waren die Ansprüche an die Mannschaft um Sebastin Blum und Matthias Pieper groß. Leider reichte es nicht für die beiden Aufstiegsplätze und man verlor in den Folgejahren beinahe alle Leistungsträger nach Ichenheim und Altdorf.

Ende der SG
zu unserem bedauern löste sich der FSV Meißenheim im Jahr 2017 auf, was für die Sportfreunde aber glücklicherweise keine Lücken in der Organisation lies.

Nachfolge in der Vorstandschaft
Da nach vielen Jahren der Führung Rolf Reinhard sein Amt als Geschäftsführender Vorstand niederlegte, musste eine neue Führung im Verein gebildet werden. Ludwig Rheinberger (Geschäftsführender Vorstand), Klaus Fuhrmann (Vorstand Finanzen), Bernhard Leuthner (Vorstand Fussball), Jürgen Killius (Schriftführer) und Friedrich Schneider (Jugendleiter) übernahmen hier Verantwortung und gaben den Sportfreunden Kürzell ein neues Gesicht.

Jugendarbeit zahlt sich aus!
Aufgrund der gut betreuten Jugendarbeit durch Friedrich Schneider und Patrick Tscherter, waren die Lücken durch die Abgänge im Seniorenfußball bald wieder gefüllt. Und man spielt 2019 wieder oben mit.

Vorstandschaft verjüngt sich
Nach 4 Jahren rücken Benjamin Kunz (Vorstand Finanzen), Werner Reichart (Vorstand Fussball) und Normen Heimburger (Schriftführer) in die Vorstandschaft nach, es steht ein neues Projekt an. Die Erweiterung und Sanierung des Kabinentraktes, um der mittlerweile auf über 120 Personen starken Jugend vernünftige Trainings-und Spielbedingungen zu schaffen.

Die „Sportfreunde“ stehen in den heutigen Tagen als gut funktionierender Verein da. Mit insgesamt 568 Mitgliedern, davon sind 375 in der Fußballabteilung und 193 im Hallensport beheimatet.

Zahlreiche sportliche, aber auch gesellige Aktivitäten während des ganzen Jahres zeugen von großer Regsamkeit des Vereins.
Zu den bisherigen traditionellen Veranstaltungen wie das Sportfest, die Gesamtjugend-Weihnachtsfeier, der Weihnachtsbaumverkauf und verschiedene Wanderungen, zählen seit neustem auch noch andere Events wie der Jugendtag, seit kurzer Zeit auch die Kanufahrt der alten Herren und 1,50 € Partys zum Angebot des rühmigen Sportvereins. Voller Stolz kann der Verein auch auf die in jahrzentelanger Arbeit entstandene, schön gediegene Sportanlage, Rasensport- und Trainingsplatz mit Flutlicht zurückblicken.

Bleibt zu hoffen, dass die Sportfreunde Kürzell auch in weiterer Zukunft zum Wohl ihrer Mitglieder wachsen und gedeihen mögen.

Günter Killius, Chronist, Juni ’02